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To Err Night - Science

Freitag, 14.06.2024, 18:30-21:00 Uhr
(genügend Beiträge vorausgesetzt)

Dass wir alle Fehler machen oder mal scheitern, sagt sich oft leicht, ist aber nicht immer so leicht zu akzeptieren. Erfolg zu haben, scheint oft wichtig und der (wahrgenommene) Druck steigt: Der Arbeitsplatz, Geld, der gute Ruf, die persönliche Zukunft...

Was passiert aber, wenn im eigenen Projekt ein Fehler auftritt oder wenn es sogar gänzlich scheitert? Wir reagieren dann manchmal recht irrational. Scham, Ärger oder Angst führen oft zu Schuldzuweisungen oder dazu, Fehler zu verheimlichen, gescheiterte Projekte zu verschweigen, zu bluffen, schlimmstenfalls zu betrügen, krank zu werden oder aufzugeben.

All dies beeinflusst sowohl die Qualität unserer Arbeit als auch das Leben der betroffenen Personen. Was tun?

Die Theorie sagt: Erster Schritt – offen über Fehler sprechen!

Was ist offene Fehlerkultur?

Offene Fehlerkultur fördert eine frühe und offene Kommunikation über Fehler, was ein schnelleres Erkennen von Fehlern und konstruktives Lernen aus Fehlern möglich macht:

Aus Fehlern und Scheitern lernen statt sie zu leugnen – wie können wir dies auf Wissenschaft und (Promotions-)Projekte übertragen?

Mit der To Err Night – Science möchten wir eine offene Fehlerkultur in der Wissenschaft fördern, denn unzählige Beispiele zeigen, dass gerade aus scheinbar gescheiterten Projekten erfolgreiche Ideen entstehen können.

Gern möchten wir es mit Ihnen praktisch ausprobieren: Lassen Sie uns Fehler nicht verschweigen oder gar vertuschen, sondern über Fehler reden, Fehler akzeptieren und aus ihnen lernen.

Was haben wir vor in der To Err Night Science?

Ähnlich wie bei den Fuckup Nights, auf denen Gründer:innen öffentlich über ihre Fehler und ihr Scheitern sprechen, möchten wir mit der Wissenschaftsvariante To Err Night - Science auch Wissenschaftler:innen zu einem offenen Umgang mit ihren Misserfolgen ermuntern und auf diese Weise eine konstruktive Fehlerkultur etablieren:

Das geht am besten anhand von echten Erfahrungen:

Haben auch Sie schon einmal erlebt, wie ein Fehler Ihnen ein wichtiges (wissenschaftliches) Vorhaben fast zum Scheitern gebracht hat, haben Sie schon einmal monate- oder jahrelang an etwas gearbeitet, das dann doch nicht funktioniert hat? Denken Sie im Rückblick auf ein schiefgegangenes Projekt manchmal: „Hätte ich das alles doch damals schon gewusst!“?

Dann würden wir uns sehr freuen, wenn Sie solche Erlebnisse am 14.06. mit der Runde teilen würden: Was hatten Sie vor, was ist schiefgegangen, wie ging es weiter mit Ihrem Vorhaben, und vor allem: Was haben Sie gelernt über eigene oder fremde Fehler, die Tücke des Objekts, den Faktor Zufall, und, und und...?

Im Anschluss an eine kurze Einführung in die Fehlerkultur, deren Konsequenzen und mehr oder weniger prominente Beispiele für Fehler und Scheitern in der Wissenschaft möchten wir gern mit Ihnen über Ihre persönlichen Erfahrungen mit (scheinbarem) Scheitern und Ihren Umgang damit diskutieren:

Zwar machen alle Menschen Fehler, aber nicht alle Teilnehmer*innen werden hier spontan etwas vorstellen können.

Die To Err Night möchte Raum bieten für bis zu drei Erfahrungsberichte. Diese sollten idealerweise etwa 15 Minuten dauern und für ca. 10 Minuten Gelegenheit zu Rückfragen aus dem Publikum bieten.

Wenn Sie Interesse haben, ein kleines (oder großes) gescheitertes Projekt vorzustellen, freuen wir uns über eine Absprache im Vorfeld.

Bitte melden Sie sich per E-Mail bei: Graduiertenschule-HFSpamProtectionuni-koeln.de für weitere Informationen.

Programmskizze:

18:30-19:00         Jutta Stahl: Über Fehler spricht man nicht – oder doch? Offene Fehlerkultur in der Wissenschaft

19:00-20:30         Berichte von Teilnehmenden über persönliche Erfahrungen mit (scheinbarem) Scheitern und den Umgang damit

20:30-21:00         Abschlussdiskussion

Die Referentin:

Prof. Dr. Jutta Stahl ist seit 2009 Professorin für Differentielle Psychologie und Psychologische Diagnostik an der Universität zu Köln. Sie erforscht seit vielen Jahren neurophysiologische Grundlagen von Fehlerverarbeitung und Unterschiede im Umgang mit Fehlern. Perfektionismus – mit seinen guten und schlechten Seiten – ist ein wesentlicher Forschungsgegenstand. Zurzeit ist sie als Prodekanin der Humanwissenschaftlichen Fakultät für Akademische Karriere und Chancengerechtigkeit auch Sprecherin der Graduiertenschule. Sie verfügt nicht nur über theoretische Expertise zum Thema Fehlermachen, sondern durfte nach eigener Auskunft auch vielfältige praktische Erfahrungen mit diesem spannenden Thema machen.

Anmeldung:

Zu einem eigenen Beitrag: über das Anmeldeformular

Als Teil des Publikums: per E-Mail an Graduiertenschule-HF[at]uni-koeln.de

Ort:

HF-Hauptgebäude, EG
Sitzungsraum des Dekanats (Raum 0.105)
Gronewaldstraße 2, 50931 Köln